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"Jugendarbeitslosigkeit" - Kapitel 5

 

Nach dem Einblick in das Leben der steinreichen Familie Grusel oben auf dem Hügeln über der Stadt begeben wir uns nun für 24 Stunden nach unten ins Tal an den unteren Rand der Gesellschaft. Wie gehabt unter strikter Einhaltung der obersten Direktive, keinerlei Einfluss zu nehmen, sondern nur zu beobachten.

 

 

 

Landeanflug auf den Wasserlilienweg, Nummer 43. Von EA werden wir wie folgt vorinformiert:

"Der junge Miraj Alvi wünscht sich nichts sehnlicher, als dass endlich Frieden in der Familie herrscht. Sein Teenager-Bruder macht es ihrem Vater nämlich nicht gerade einfach. Ob er es schaffen wird, dass die beiden wieder zueinander finden?"

 

 

 

Als wir hier am Freitagmorgen um 7.39 Uhr ankommen, bietet sich uns dieses Bild. Im Haus leben jetzt nur noch zwei Sims, die wir nun erst mal scannen:

 

 

 

Das ist der bewusste Miraj, inzwischen ein junger Erwachsener geworden. In vier Tagen hat er Geburtstag. Seine Biografie scheint ein wenig überholt zu sein, denn er will ein weltweit anerkannter Chirurg werden und nicht Gesetzeshüter, wie es dort steht. Aber damals war er ja noch ein Teenager, die haben ja oft wechselnde Berufswünsche.

 

 

 

Sein ach so schwieriger Bruder VJ ist nur 2 Tage älter und tatsächlich böse. Er wäre ein begabter Koch, wenn er kochen würde (tut er wohl selten, er hat da keinerlei Erfahrung). Außerdem wird er als Snob und Trampeltier beschrieben. Und als kindisch.

 

Glaubhaft, denn sein Lebenswunsch ist wahrlich kindisch, vermutlich hat er zu viele drittklassige Horrorfilme gesehen: er wäre gern Imperator des Bösen. Nun, das dürfte allerdings ohne Hilfe von außen schwierig werden bei seinem Halbtagsjob als Qualitätsprüfer im Supermarkt.

 

 

 

Wir treffen die beiden in der zentralen Wohnküche stehend an. Im Fernsehen läuft, der nervigen Geräuschkulisse nach zu urteilen, vermutlich ein Kinderprogramm.

 

 

 

Wenn wir gerade bei der Behausung sind: die ist recht simpel. Links vom Wohnraum ein ungemütlich wirkendes Bad und ein recht schmales, leeres Kinderzimmer mit den Betten der Brüder. Rechts scheint der Schlafraum des Vaters zu liegen. Der hat eine Bar im Zimmer!

 

 

 

Apropos Vater: Iqbad Alvi scheint kürzlich dahingeschieden zu sein. Seine sterblichen Überreste befinden sich wohl hier im Mausoleum, denn beide Jungs könnten hier "Geister bändigen". Seltsame Namen. Aus welchen Teil der Welt stammt wohl die Familie?

 

 

 

Es ist tatsächlich ein Kinderprogramm, dass Miraj nun zum Sinnieren über sich selbst animiert. Er ist gut, ordentlich und familienbewusst, hat Sinn für Humor... leider ist er zudem eine Schlafmütze. Harald hat ihn ja damals an seinem ersten Tag zusammen mit seinem Vater im Stehen dösend am Strand gesehen.

 

 

 

Miraj steht auf Kinder-Musik und muss wohl deshalb in Ermangelung eines Radios das Frühstückfernsehen für die Kleinen verfolgen. Neben ihm auf dem in auffälligen, in militärischen Tarnfarben gehaltenen Sofa (wie paradox!) liest VJ sein Buch "Pointilismus auf den Punkt gebracht", das einzige Stück in seinem Inventar. Ein Lehrbuch wäre besser, mehr als 3 Logikpunkte hat er nicht vorzuweisen.

 

 

 

Der Wasserlilienweg gehört nicht gerade zu den vornehmsten Vierteln von Sunset Valley. Da überrascht es nicht, dass Miraj arbeitslos ist. Ein Schicksal, dass er mit allen nicht gesteuerten Sims hier teilt, die nicht das Glück hatten, zum Spielstart von EA einen Job erhalten zu haben.

 

 

 

Bei näherer Betrachtung des Hauses - wir haben sehr viel Zeit, die beiden sind ja beschäftigt - fällt auf, dass das Zimmer der Jungs wohl ein nachträglicher Bedarfs-Anbau sein muss. Für das Entfernen dieses Fensters fehlten wohl die Mittel. Oder wollte der Vater nur seine Söhne immer im Auge behalten können?

 

 

 

Plötzlich hält vor dem Haus diese "olle Karre". Das ist jetzt nicht snobistisch gegen die vielen Kleinwagenbesitzer dieser Welt gemeint. Der Wagen wird tatsächlich hochoffiziell so bezeichnet.

 

 

 

Was genau Gotthart und Franz-Peter Schwanen vorhatten, bleibt zunächst vollkommen nebulös. Ebenso die Intension der für all diese Namen Verantwortlichen beim Spielehersteller. Wie dem auch sei, nach einem kurzen Moment fahren die beiden (Brüder?) weiter.

 

 

 

Da VJ und Miraj immer noch so auf dem Sofa hocken, können wir uns unbemerkt noch ein wenig umsehen. Vor dem Haus steht dieser offene Schuppen, ein Grill und eine Spülmaschine, die ohne Küchenschrank nicht zu benutzen ist. Immerhin, die Wanduhr funktioniert noch.

 

 

 

Auf der anderen Grundstücksseite bietet sich uns dieses Bild. Ein recht lückenhafter Lattenzaum um eine Art Spielplatz, naja eigentlich nur eine Schaukel. Und ein Hintereingang, der direkt ins Zimmer der Brüder führt. Das Nachbarhaus ist, nebenbei bemerkt, noch immer unbewohnt. Wie gesagt, ist nicht die beste Gegend.

 

 

 

Um viertel nach zehn passiert etwas Seltsames: Die Herren Schwanen tauchen wieder auf. Und der dicke Gotthart sitzt in einem anderen, dickeren Wagen als vorhin.

 

 

 

Des Rätsels Lösung ist ganz einfach: die beiden wohnen gegenüber auf der anderen Straßenseite, wo man wohl schon etwas besser situiert ist.

 

 

 

Jetzt kommt auch endlich etwas Bewegung in beiden jungen Alvi-Brüder. Sie fangen an zu tratschen. Miraj fragt VJ sogar nach seinem Tag. Bisher keine Spur von Zwietracht also, ganz im Gegenteil.

 

 

 

Sekunden später wird es absurd: Gotthart lässt sich von einer älteren Frau, die ihm nicht unähnlich sieht, in der "ollen Karre" irgendwohin fahren. Hä? Gerade eben saß er doch selbst am Steuer einer "großen Zitrone", was ist denn hier los?

 

 

 

Vermutlich seinem kindlichen Gemüt folgend begibt sich VJ nun auf die Schaukel. Übrigens ist sein Partner - wie Harald damals herausgefunden hat - tatsächlich immer noch dieser Arlo Bunch. Allerdings nun ohne Herz und Romantik. War wohl eher eine sexuelle Experimentierphase im Teenageralter. Sein bester Kumpel ist Arlo wohl nicht mehr: die Freundschaft mit Connor Frio, Haralds Nachbarn, ist noch erheblich enger. Aber auch ohne Herz.

 

 

 

Interessanterweise ist es Miraj, von dem nun diese Albernheiten ausgehen. Er hat - wohl noch aus der letzten Lebensphase - eine romantische Beziehung mit Katharina Landgraf, die einer erfolgreichen Zukunft im Hausreinigungsgewerbe entgegenblickt.

 

 

 

Kurz darauf wird er von seinem Bruder beim Bettenmachen unterbrochen. (Ja, das geht endlich! Sogar autark.) Er will mit ihm über den persönlichen Besitz reden und erzählt von seinem Pointilislismus-Buch. Miraj erwidert, dass er ein ganz anderes Buch im Inventar hat: "Strategie und andere Irrtümer"

 

 

 

Nachdem sie sich auch noch von ihren Handys erzählt haben, nehmen sie ihre ursprüngliche Aktivität wieder auf. Und das, obwohl die während des Gesprächs gar nicht angezeigt wurde. VJ geht also wieder schaukeln und Miraj macht das Bett.

 

 

 

Ordentliche Sims räumen ihre Bücher gern mal ins Regal. Sofern sie eins haben.

 

 

 

Dann leistet Miraj seinem wild schaukelnden Bruder wieder Gesellschaft, indem er auf dem Spielgerät "abhängt". Wie passend und bildhaft formuliert bei 'ner Kettenschaukel.

 

 

 

Zwei Stunden später. Franz-Peter Schwanen geht nach Hause. Sonst ist nichts passiert. Wie ist Miraj denn nur mit dieser Einstellung nur zu seinen zwei Logik-, zwei Kochen- und drei Geschicklichkeitspunkten gekommen? Geld ist übrigens auch kein akutes Problem, der Kontostand beträgt 3.008 §.

 

 

 

Die Famile Schwanen fährt offenbar wirklich sehr gerne Auto.

 

 

 

Eine halbe Stunde später (wir verpassen nichts, die Alvi-Brüder sind noch immer auf der Schaukel), erscheint Leah Schwanen mit Franz-Peter vor ihrem Haus. Vermutlich ist sie die Mutter der beiden Herren.

 

 

 

Das überrascht nun langsam nicht mehr wirklich. Stubenhocker sind die Schwanens wohl eher nicht.

 

 

 

Kurz vor 15.00 Uhr passiert endlich auch bei den Alvis mal was. VJ hat das Bedürfnis mit seinem Bruder zu tratschen. Worüber, erfährt man leider nicht.

 

 

 

Dann kommt seine Fahrgemeinschaft. Die Auswahl an Fahrzeugmodellen ist noch ähnlich beschränkt wie in den ehemaligen Ostblockstaaten. Wobei die Sims mehr Luxuswagen zur Verfügung haben, das nötige Kleingeld vorausgesetzt.

 

 

 

Die Kollegin lässt ihn nebenan vor dem Theater raus. Es gibt eigentlich keinen Grund für diese Eile, VJ hätte noch eine gute halbe Stunde Zeit. Er lässt es wider Erwarten auch nicht einfach ruhig angehen, sondern verrichtet seine Arbeit ganz normal.

 

 

 

Daheim liest Miraj "Mord in Schönsichtigen". Gehört scheinbar zur Grundausstattung des Bücherregals.

 

 

 

Nanu? Frau Schwanen mal zu Fuß unterwegs?

 

 

 

Der Harndrang treibt Miraj ins Badezimmer. Selbstverständlich hat er das Buch vorher wieder ins Regal gestellt. Und selbstverständlich wäscht er sich danach die Hände.

 

 

 

Um dann unter die Dusche zu springen. Was er noch lange nicht nötig gehabt hätte.

 

 

 

Die Achselhaare scheinen nicht unter den fragwürdigen Index der verklemmten Leute jenseits des Atlantiks zu fallen. Die männlichen Brustwarzen wohl schon. Die dummen Pixel per Hack zu entfernen, wird echte Voyeure dennoch bitter enttäuschen. Es gibt da eh nichts Interessantes zu sehen. Mit Ausnahme knackiger Hinterteile, natürlich.

 

 

 

Die abendliche Kinderstunde will Miraj trotz aufkommendem Hungergefühls wohl nicht verpassen. Sein Bruder wird eh bald heimkommen. Dann ist er nicht mehr so allein.

 

 

 

Da sie ja eh kein Geld ausgeben, ist es eigentlich auch egal, dass VJ nur schlappe 90 Simoleons am Tag verdient. Wahrscheinlich eine staatlich geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. (Diese Schwanens sind wirklich allgegenwärtig.)

 

 

 

Da nun wieder 12 Stunden vergangen sind, werfen wir einen Blick durchs Fenster bei der WG Kaastest-SwOrd-Coronado. Scheint alles in Ordung zu sein, auch wenn Harald wieder nicht zu sehen ist. Aber über den Stadt-bearbeiten-Modus kann man herausfinden, dass er auch noch brav hier wohnhaft ist.

 

 

 

Doch direkt nebenan an den Frio-Brüdern hat sich einiges getan: Esmeralda ist ein Teenager geworden, und es gibt ein neues Baby, das Janice heißt. Nun, hierher wollen wir demnächst ja vielleicht eh noch spionieren gehen.

 

 

 

Zurück zu unseren Alvi-Brüdern, denn auch hier tut sich mal endlich etwas: Miraj wird von seiner Katharina angerufen. Und VJ erblickt eine militärisch gekleidete, vollschlanke Dame namens Ida Cano wartend an der Vordertür.

 

 

 

Während Miraj das Telefonat mangels neutraler Entscheidungsoption gestattet werden muss, müsste VJ sich von selbst entschließen, die geduldige Besucherin herein zu bitten. Was er natürlich nicht tut.

 

 

 

Er will lieber jetzt wieder schaukeln. Auf der Suche in seiner Kontaktliste nach einer eventuellen Bekanntschaft mit dieser Ida stellt sich heraus, dass er ein langsam verblassendes romantisches Interesse mit dem alten Gobias Koffi hat! Hat also das kurze Geflirte von Harald damals die Sexualität des Jungen doch beeinflusst? Oder ist das sogar das Werk des Spieldesigners?

 

 

 

Gegen 20.40 Uhr beginnt Miraj, einen Herbstsalat zuzubereiten. Im Kühlschrank befanden sich vorher je 3 Einheiten Würstchen, Eier, Kopfsalat und Käse. Also keine besonders große Vorratshaltung.

 

 

 

Sein Bruder schaukelt lieber immer noch, anstatt mit ihm zu essen. Die Farbgestaltung der offenen Küche ist auf die Dauer doch ein klein wenig irritierend.

 

 

 

Gegen 22.00 Uhr geht Miraj in einem unglaublich langweiligen Schlafanzug zu Bett. Der im ganzen Haus verlegte, gelbe Kachelboden und die anstrengend grell gemusterte Bettwäsche vereinen sich zu einer nicht gerade heimeligen Atmosphäre.

 

 

 

Um 22.40 Uhr siegt auch bei VJ das Hungergefühl. Sein Bruder hat ihn den bunten Salat netterweise draußen stehen lassen. Überraschend gesunde Ernährung, man hätte hier eher Fast Food und Tiefkühlpizza erwartet.

 

 

 

Um 23.30 legt er sich schließlich ebenfalls schlafen. Das Holzgestell seines Betts ist an Spießigkeit kaum noch zu überbieten.

 

 

 

Von wegen Schlafmütze. Miraj steht um 6.00 Uhr auf, macht sein Bett und packt die Reste des Salats in den Kühlschrank. Hat sein Bruder gestern wohl vergessen. Komisch, dass das Grünzeug nicht dahingewelkt ist.

 

 

 

Doch dann überrascht Miraj auf einmal durch die Wahl seines Frühstücks: Er mixt sich ein Erfrischungsgetränk im Schlafzimmer des seeligen Papas. (Oh Mann, diese Farben! Aber immerhin recht konsequent.)

 

 

 

Das Zeug erinnert rein optisch fatal an Uozo mit Eis. Ist ja auch erfrischend - und schmeckt wie Zahnpasta. Hoffentlich hat Mirajs Drink nicht ganz so viel Alkoholgehalt.

 

 

 

Leider schlägt ihm dann beim Frühstücksfernsehen der schlechte Empfang des billigen Geräts ein wenig auf die Stimmung. (Uns bedrückt vielmehr auch hier der schmutzabweisende gelbe Bodenbelag in trauter Einheit mit der kahlen, ebenso gelben Wand. Sehr gemütlich.)

 

 

 

Als wir um 7.30 Uhr diesen Haushalt verlassen, ist VJ noch friedlich am Schlummern - soweit ein so böser Junge friedlich sein kann.

 

 

 

Beim letzten Blick auf das bescheidene Haus sei noch etwas angemerkt: die oberste Test-Direktive wurde unabsichtlich doch verletzt. Nicht durch ein aktives Eingreifen. Aber durch den Status des aktiven Haushalts. Sonst hätten die beiden sicher nicht nur den ganzen Tag zu Hause rumgehangen, sondern sich mit Freund und Feind im Park getroffen, sich vielleicht neu verliebt, aufs Heftigste geprügelt oder dergleichen.

 

 

 

Wohin wird uns der dritte Teil der Nachbarschaftsobservation wohl führen?

 

Nun, wir werden es sehen. Irgendwann.