"Die Rückkehr" - Kapitel 8
Nicht ohne Sorge um unsere Helden kehren wir nach den endlosen Streifzügen durch die fremden Häuser nun endlich zurück in das bescheidene Heim von Harald Kaastest, CyclOn3 SwOrd und Rudy Coronado:
Es ist Montagmorgen, 7.30 Uhr, Woche 6, Tag 2. Ganze vier Tage sind vergangen.
Von weitem sieht alles ok aus, in der Sommerstraße 10. Die Fassade oben am Balkon hätte man damals noch fertigstellen sollen. Ist also kein Sachschaden durch den Test.
Zuerst schnell auf Pause gedrückt und nach dem Wohlergehen der Sims geschaut: Harald steht zwar wie angewurzelt da, es geht ihm aber sehr gut. Er ist wieder Assistenzarzt. 11 Tage bis zur nächsten Alterung. Seine Fähigkeiten scheinen sich sogar weiterentwickelt zu haben. Seine Beziehungen weisen keinerlei dramatische Veränderungen auf. Aber sein Inventar ist fast leer: er hat nur Heft 36 (statt 32) der medizinischen Fachzeitschrift darin.
Auch Cyc geht es gut, keine Veränderungen, außer dass er wie erwartet nur noch 4 Tage vor dem Seniorenalter steht. Sein Inventar enthält nun ein weiteres Buch, aber der Samen ist weg. Und die Gelegenheiten! Auch wenn sie bei der Warnung vor dem Wechseln des aktiven Haushalts nicht extra erwähnt werden, die Wirkung ist wie bei versprochenen Wünschen. Blöd.
Rudy arbeitet schon brav in der Karserne. Er ist zum Arbeitsknecht aufgestiegen! Sonst alles normal. Sein Rubin ist natürlich weg, dafür hat er jetzt "Schneeflocke spezial" und sein geklautes Fahrrad im Inventar.
Auch Haralds Gelegenheiten sind weg. Und damit die Wolff'sche Stereoanlage, die hier in der Ecke stand. Im Regal fehlt nichts, sogar das nun sinnlose Gelegenheiten-Buch von Harald ist noch da. Der Kühlschrankinhalt ist auf die Standard-Bestückung zusammengeschmolzen. Ach ja: Cyc regt sich auf, weil er jetzt zur Arbeit gehen soll, anstatt zu chatten. Das will Harald nämlich auch gerade.
Immerhin ist ihnen, im Gegensatz zu den Frio-Brüdern nebenan, ein solches Klonbaby erspart geblieben. Sieht irgendwie eklig aus.
Leider wurde der alte Kontostand damals nicht notiert. Aber mit 3.551 § scheint er sich zumindest nicht verringert zu haben. Mehr war sicher vorher nicht da, eher weniger.
Fazit: die drei sind gut allein zurecht gekommen. Keine Katastrophen. Glück gehabt.
Während Harald bei der Arbeit wie fast immer von selbst entscheidet, den Papierkram für den Chef zu erledigen, putzt Heinz Goldschmied das Haus. Ja, erstaunlichweise wurde der Raumpfleger nicht schon wieder ausgetauscht.
Als Cyc wie immer mittags als Erster nach Hause kommt, bezahlt er erst mal die sicher schon etwas ältere Rechnung in Höhe von 185 §. Auch in seinem Inventar ist immer noch das Buch zu seiner nun nicht mehr vorhandenen Gelegenheit.
Sein vor dem Wechsel angefangener, neuer Artikel "Die ganze Wahrheit über den Grusel-Clan" ist erfreulicherweise immer noch auf der Festplatte seines Laptops. Also frisch ans Werk!
Ein bisschen rätselhaft ist, dass Rudi mit dem Fahrrad bei der Arbeit war. Hat er heute morgen etwa seine Mitfahrgelegenheit verpasst? Ist ziemlich weit hier rauf...
Auf der rasanten Fahrt nach unten ins Tal entwickelt er den Wunsch zu flirten. Na, da kann ihm ja geholfen werden.
Zu Hause will er aber wohl zuerst ein wenig spielen. Cyc tippt ja eh noch an seinem Artikel.
Doch der ist bald fertig und wird ein voller Erfolg. Die 76 Seiten (!) bringen ihm zusätzliche Tantiemen ein. Das Ganze ist auch als Buch erschienen und nun im Regal gelandet, ohne den sonst üblichen Postweg.
Ein einziger, "von oben befohlener" Flirt von Rudy genügt als Initialzündung für eine ganze Kette von gegenseitigen Flirt-Aktionen. Dass der Fernseher beim Beeenden des Videospiel kaputt ging und die Musik schon wieder lautlos wurde, stört die beiden dabei nicht sonderlich. Im Gegensatz zum entnervten Spieler.
Wie nicht anders zu erwarten war, hat Harald wieder Bereitschaftsdienst. Er erhält außerdem die Gelegenheit, seine Arbeitsleistung dadurch zu verbessern, dass er sich mit Kollegin Morgana Wolff anfreundet. Die kennt er ja schon. Die Dame hat sich doch tatsächlich über seine dreckigen OP-Klamotten beschwert, die er angeblich überall rumliegen lässt. Er ist halt ein richtiger Chaot.
Während er unter der Dusche den Schmutz des Tages wegspült, haben seine beiden Mitbewohner ihren Flirt längst von selbst eingestellt. Echt schlau. Cyc wird nun mit der Reparatur des TV-Geräts beauftragt. Bei seiner Erfahrung keine große Sache.
Beim gemeinsamen Fernsehen klingelt es an der Tür, denn Cyc hat eine Pizza bestellt. Er scheint sich doch tatsächlich Sorgen um seine Beziehung zu Harald zu machen. Scherzkeks, erst flirten und dann ein schlechtes Gewissen kriegen.
Zwar ist auch Rudy nun müde, aber ein klein wenig joggen kann er schon noch. Sowas würde Cyc ja nicht im Taum einfallen. Und Harald ist von Natur aus schön.
Rudy läuft nur ein kurzes Stück am Strand lang. Ob die drei sich je so eine Prachtvilla leisten können?
Das ist mal wieder typisch Rudy. Kaum lässt man ihn kurz aus den Augen, dringt er in den Garten des verlassenen Koffi-Hauses ein und will in den Swimmingpool hüpfen. Kaum umgezogen, überlegt er es sich anders und liest lieber ein Buch.
Verblüffend. Er kann hier etwas mitgehen lassen. Leider kann man nicht angeben, was. Der Depp nimmt das blöde Tischchen statt der Gartenliege, die sie viel besser gebrauchen könnten. Dann joggt er mit unschuldiger Miene wieder heim.
Kurz nach Mitternacht erscheint die Meldung, dass Gerhard Landgraab schon ziemlich alt ist. Wenn Harald ihn noch ein Mal sehen will, soll er sich beeilen. Hm, er sieht ihn doch täglich bei der Arbeit, zählt das nicht?
Als er nach einer ruhigen Nacht ohne Notfall gegen 7.00 Uhr aufsteht, liest sein Freund schon sein medizinisches Fachbuch, das er im Regal gefunden hat. Aber wozu, was will er denn damit?
Im Licht des Morgens zeigen sich die Tücken des neuen Baumodus. Die Pflanze oben im Schlafzimmer ragt aus der Wand, drum ist das Dach wohl verschwunden. Lässt sich aber alles korrigieren. Auch die zu weit rausragende Zimmerdecke wird eilig entfernt.
Cyc frühstückt - für einen Stubenhocker erstaunlich - heute mal draußen. Harald wendet lieber den Blick ab, als er seinen geistesabwesenden Freund hier in Unterwäsche sitzen sieht.
Wie gut, dass Cyc gern mal an etwas herumschraubt. Aber ein bisschen arg extrem ist die Reparaturanfälligkeit gewisser Gegenstände ja schon.
Da er heute so viel Zeit hat, und weil der Autonomie-Test bei den Frio-Brüdern abgesagt wurde, besucht er mal die Nachbarn. Jared ist echt alt geworden.
Das zweite Baby krabbelt schon durch die Bude. Das erste Kind ist übrigens mittlerweile ein Teenager und gerade brav in der Schule.
Jared empfängt ihn in seinem dürftigen Schlafzimmer.
Auch im zweiten Raum unten ist kein Kinderbettchen.
Hier wäre zwar mehr als genug Platz dafür, aber wohl nicht so ganz der richtige Ort.
Auch oben viel gähnende Leere.
In der Kochnische steht vergammelter Salat rum. Die Tür führt in ein zweites Bad. Sehr merkwürdiger Grundriss.
Der Essplatz ist auch eher sachlich spartanisch.
Immerhin, dieses seltsam platzierte Bad zeigt ein paar bauliche Raffinessen. Allerdings ist es ziemlich duster.
Jared interessiert sich weder für ihn noch für seine mutmaßliche Tochter. Eine Mutter dazu gibt es wohl nicht. Sein Bruder Connor scheint arbeiten zu sein. Wie langweilig! Da ist der Putzmann Heinz sicher spannender.
Oh, schon wieder dieses kurze Aufflammen am Grill. Seltsamer kleiner Bug.
Der Raumpfleger hat gerade die Spülmaschine geschrottet. Beim Plaudern erfährt Cyc nur, dass er ordentlich ist. Welch Wunder! Ein Tolpatsch ist er bestimmt auch.
Dank Cycs Charisma kennen sie sich binnen Minuten recht gut und beseitigen erst mal im Teamwork die Schäden.
Dann kommt die traurige Nachricht: Gerhard Landgraab ist - offenbar im Dienst - von uns gegangen. Heinz schickt ein Lächeln gen Himmel. Ob er ihn kannte? Harald hat nun gar keinen Chef mehr. So pietlos sind die Sims nämlich nicht, ihn sofort zu ersetzen.
Na bitte, da ist ja der andere Frio-Bruder. Connor ist offenbar deutlich jünger als Jared.
Den Nachmittag verbringt Cyc beim Schachspiel - schließlich will ja noch Großmeister werden - und Rudy begibt sich im Laufschritt ins Bett, denn er ist mal wieder hundemüde. Das wird Harald sicher auch sein, wenn er heute Abend endlich wieder heim darf.
Anders ausgedrückt: der Alltag hat die Jungs wieder.
Was werden die drei noch so alles erleben?
Wie werden sie mit dem baldigen Rentenalter klarkommen?
Nun, das alles werden wir sehen. Irgendwann.